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Zwei große Futterstationen für die Vögel in den Parkanlagen

erschienen am 19.12.2017
Zwei große Futterstationen für die Vögel in den Parkanlagen
Peter Tillack, Vorsitzender des Fördervereins Parkanlagen, hat die beiden Körnerbehälter des neuen Vogelhäuschens im Reichenbacher Stadtpark mit Sonnenblumenkernen gefüllt.

Im Stadtpark und im Park der Generationen in Reichenbach wurden zwei von der SAQ gebaute Häuschen aufgestellt. Dass es immer weniger Vögel gibt, ist Ausdruck dramatischer Entwicklungen.
Von Gerd Betka
erschienen am 19.12.2017


Reichenbach. Übermannshoch steht es da, das neue Futterhaus auf der Wiese oberhalb vom Buchenhügel im Reichenbacher Stadtpark. Peter Tillack, Vorsitzender des Fördervereins Parkanlagen der Stadt Reichenbach, füllte gestern Nachmittag die zwei Körnersilos auf und hoffte, dass die Vögel bald den neuen Futterplatz annehmen werden.


Rund 80 mal 80 Zentimenter misst das Holzhaus, das auf vier Pfählen mit Erdankern steht und ein Satteldach hat. Ein zweites wurde vorige Woche im Park der Generationen errichtet, in einem eingezäunten Areal links vom Wasserwerk.


Gebaut haben die Futterhäuser Mitarbeiter der Niederlassung Reichenbach der Sächsischen Aufbau- und Qualifizierungsgesellschaft (SAQ) zu einem Preis von etwa 650 Euro pro Stück. Die darin enthaltene Arbeitsleistung wurde von der SAQ gespendet. Für die Materialkosten hat die Sparkasse Vogtland 300 Euro übergeben. Filialleiterin Annette Redmer überreichte gestern die Urkunde. Zudem steuerte die Firma Haustechnik Jens Müller aus Reichenbach 100 Euro bei. "Der Förderverein Parkanlagen sowie die Ortsgruppe Reichenbach des Vereins Sächsischer Ornithologen übernehmen je zur Hälfte die Futterkosten sowie die regelmäßige Befüllung der beiden Futterhäuser", erklärt Peter Tillack. Gekauft werden Sonnenblumenkerne im Großgebinde: 25 Kilogramm zu 20 Euro.


Tillack hatte den Bau der Häuser angestoßen, sie sind einer Futterstation im Natur- und Umweltzentrum Oberlauterbach nachempfunden. Anliegen ist, den Vögeln, zumeist Singvögeln, über das Jahr eine Nahrungsquelle zu bieten. "Es gibt ja einen Streit darüber, ob man die Vögel nur im Winter oder ganzjährig füttern sollte. Ich persönlich habe daheim das ganze Jahr gefüttert und glaube, im Sommer sogar mehr Vögel als im Winter gezählt zu haben. In den Parks werden wir jetzt auch ganzjährig füttern", sagt Tillack. Jeder könne helfen. Streufutter und Meisenknödel gibt es in jedem Supermarkt. Selbst kann man weiche Getreideflocken mit Öl anreichern.


Auch in Reichenbach, so hat Tillack beobachtet, gibt es immer weniger Vögel. Binnen zwölf Jahren, so hat der Naturschutzbund Deutschland bilanziert, sind in Deutschland 12,7 Millionen Brutpaare verloren gegangen. Betroffen seien "Allerweltsvögel" wie Stare, Haussperlinge, Buchfinken oder Wintergoldhähnchen. Das Problem: Viele Vögel finden auch im Sommer nicht genug Nahrung, da die Zahl der Insekten noch dramatischer gesunken ist. Bis zu 80 Prozent weniger Fliegen, Mücken und Käfer gibt es. "Auch Körnerfresser brauchen für die Aufzucht ihrer Jungen Insekten", weiß der Vereinschef. Das Insektensterben könnte letztlich sogar die Nahrungsgrundlagen des Menschen bedrohen. Drei Viertel der Kulturpflanzen benötigen eine Bestäubung. Das erledigen zu rund 80 Prozent die Honigbienen, zu 20 Prozent andere Insekten.


Und wie geht es 2018 weiter im Stadtpark? "Größtes Vorhaben ist dann das neue Trimm-dich-Areal für alle Generationen. Es wird acht Stationen haben und im Frühjahr aufgebaut", sagt Peter Tillack.

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